Freitag, 30. Dezember 2022

Mehrwertbilanz der Internen Revision – Pflicht oder Kür?

Ist die Wirtschaftlichkeit ein zwingendes Thema für die Interne Revision oder ist es ein freiwilliger Beitrag im Rahmen eines effizienten Betriebsmodells?

Marko Mohrenz, Bereichsdirektor Interne Revision, Volksbank Münsterland Nord eG

 

I. Einleitung

Funktionsfähigkeit, Wirksamkeit und Ordnungsmäßigkeit sind Prüfungsziele, die eine Interne Revision wie selbstverständlich definiert. Aber wie sieht es mit Wirtschaftlichkeit oder Effizienz aus? Sind das Prüfungsziele, die von den Stakeholdern, also der Geschäftsleitung und dem Aufsichtsorgan, genauso selbstverständlich erwartet werden dürfen? Insbesondere vor dem Hintergrund, dass seit Jahren die Rentabilität und Ertragskraft europäischer und vor allem deutscher Kreditinstitute rückläufig ist. 

Aus dieser Entwicklung resultiert auf Institutsebene in der Regel eine strategische Fokussierung auf effiziente Prozesse und Aktivitäten bzw. die Entwicklung und Umsetzung effizienter Betriebsmodelle. Kann sich die Interne Revision dann auf Ordnungsmäßigkeit und Funktionsfähigkeit beschränken? Ist das Selbstverständnis der Internen Revision nur auf die Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Pflichten ausgerichtet oder ist die Interne Revision mehr als nur eine aufsichtsrechtlich geprägte Funktion? Die nachstehenden Ausführungen sollen Antworten auf diese Fragen geben und eine individuelle Einordnung ermöglichen. Eine mögliche Rollenfindung der Internen Revision sowie eine Umsetzungsidee mit dem Element einer Mehrwertbilanz wird dabei skizziert. Die Unternehmenskultur ist dabei ein genauso bedeutender Faktor wie die bisherige und zukünftig angestrebte Akzeptanz der Internen Revision.

 

II. Warum sind Wirtschaftlichkeitsprüfungen durch die Interne Revision ein Thema?

1. Was ist Wirtschaftlichkeit? 

Es gibt zwei Perspektiven, um zu beurteilen, ob eine Aktivität wirtschaftlich ist oder nicht. Nach dem Minimalprinzip ist ein gegebener Ertrag mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen. Alternativ kann mit einem gegebenen Aufwand ein möglichst großer Ertrag generiert werden (Maximalprinzip). In beiden Fällen wird das Verhältnis von Aufwand und Ertrag beurteilt, wobei Wirtschaftlichkeit grundsätzlich vorliegt, wenn der Ertrag größer als der hierfür eingesetzte Aufwand ist. Dabei ist die Effizienz ein geeigneter Maßstab zur Bewertung, da es die Nutzen-Kosten-Relation abbildet. Ein erzieltes Ergebnis und die eingesetzten Ressourcen sollten dabei in einem möglichst günstigen Verhältnis zueinander stehen. [...]
Beitragsnummer: 19531

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